DIE WOCHE
 
MONTAG

Letzte Vorbereitungen für den Start.

   
Aufstellen der abfahrtbereiten Velowohnwagen unterhalb der NOSS.
   
Sehr harzig ging es vorwärts. Schon nach wenigen Minuten die ersten Reparaturen. Warten, warten und nochmals warten. Sind wieder alle zusammen? Ist wieder alles repariert?
   
Erste provisorische Reparaturen wurden notwenig. Das Reparaturteam brauchte oft viel Phantasie!
   
Und wieder ist eine Reparatur im Gange. Es rächte sich, dass einige in der Baunacht fanden, die kurzen Schrauben liessen sich leichter hineindrehen als die längeren!
   
Endlich, nach 3! Stunden erreichten wir Thun. Bereits hatten wir 8 km und 9 Pannen hinter uns. Langsam kam das Gefühl auf, dass wir unser Tagesziel frühestens in einer Woche erreichen würden.
   
Hier in Oberdiessbach haben wir schon die erste "echte" Steigung hinter uns.
   
Und schon wieder eine Steigung gemeistert. Wir sind geschafft und warten auf die letzten.
   
Endlich geht es weiter. Die Wagenkolonne kommt nun etwas zügiger voran.
   
Langsam verfliegen auch die Mordgedanken gegen die Sklaventreiber (Lehrer) wieder. Und sogar Saraina kann wieder (ein klein wenig) lachen.
   
Nicht immer fahren wir alle so schön beisammen. Oft gönnen sich einige eine Verschnaufpause, was unsere Wohnwagenschlange auseinanderzieht.
   
Die häufigste Frage: "Wie lange geht es noch?"
   
Wer hätte das gedacht: noch vor dem Eindunkeln erreichen wir Emmenmatt bei Langnau, wo wir über dem Feuer ein leckeres Eintopfgericht kochen. Familie Rentsch hat sogar für ein trockenes Plätzchen gesorgt. Vielen Dank!
   
DIENSTAG
   
Schon vor 8 Uhr sind fast alle wach. Sogar der erwartete Muskelkater in den Beinen ist ausgeblieben.
   
Uns fehlt noch das System, wie wir uns in unserem Velowohnwagen organisieren wollen. (Einige finden dieses System bis Ende Woche nie!)
   
Wir starten guten Mutes zur zweiten Etappe. Aber schon bald der Ruf "anhalten". Was ist los? Was ist bei wem kaputt? Wie lange wird es dauern?
   
Es geht weiter. Auf einer schmalen Brücke überqueren wir die Emme.
   
Über offene Felder erreichen wir gegen Mittag Burgdorf. Es ist schweisstreibend heiss.
   
Durch die vielen Artikel in diversen Zeitungen wächst das Interesse an unserem Projekt. Viele Leute fragen spontan wie es uns geht und ob wir darin wirklich schlafen würden.
   
Nach dem Mittag kommt wieder eine Steigung Richtung Wynigen. Und das bei dieser Hitze! Wir beissen auf die Zähne und strampeln kräftig.
   
Auch eine Schulklasse samt Polizist interessiert sich für unsere komischen Fahrzeuge.
   
Mist, schon wieder ging ein Rad verloren!
Wenn alle Teile gefunden sind, wird alles wieder zusammengebaut.
   
Wir erreichen den Bauernhof der Familie Reinmann in Graben, bauen unsere Wagenburg auf und beginnen mit dem Kochen.
   
Mmhh, heute gibt es Reis. Schnell finden sich ein paar Hände, welche Feuer machen und rühren.
   
So, noch zwei Steine unterlegen und prüfen, ob es sich so gut liegen lässt.
   
Nebst dem Behandeln der vielen Sonnenbrandstellen musste Nadja an diesem Abend im Spital Langenthal den beim Baden aufgeschnittenen Fuss nähen lassen.
   
Die einen brauchen noch eine Massage am Lagerfeuer um ihre verspannten Schultern zu lockern, die anderen spielen noch eine Partie Karten unter der Strassenlampe. Dann gegen Mitternacht finden alle ihren Velowohnwagen.
   
MITTWOCH
   
Das Aufstehen fällt schwer. Welche Unannehmlichkeiten und Strapazen wird dieser Mittwoch bringen?
   
Nur mit wenigen Pannen erreichten wir gegen Mittag Solothurn.
   
Nebst vielen Passanten interessierte sich hier auch TeleBärn für unsere Velowohnwagen.
   
Kurz nach Solothurn nutzten wir einen Bootssteg für ein Bad in der herrlich kühlen Aare.
Fast alle wagten den Sprung ins Wasser. Freiwillig oder auch nicht ganz ...
   
Nachdem wir vor Büren wegen einem dummen Beizer noch beinahe "Stress-Pusteln" bekamen zogen wir von der Aare weg über Land. Kurz vor dem Ziel dann eine grosse Pannenserie.
   
Wenn dann schliesslich Jonas unser "Velowohnwagen-Mechaniker im ersten Lehrjahr" erschien konnte die Fahrt weiter gehen.
   
Ankunft in Diessbach: Herzlich werden wir von Familie Schmocker empfangen. Gemeinsam wird die Wagenburg und die Kochstelle aufgebaut.
   
Wie schon am Montag streifte uns auch am Mittwoch eine Gewitterfront. Gut, dass wir uns in unsere Wohnwagen oder unter ein Vordach verkriechen konnten .
   
DONNERSTAG
   
Am Donnerstag-morgen überraschte uns der neue Tag mit Nebel.
   
So zogen es viele vor, das Morgenessen vor der Garage der Familie Schmocker einzunehmen.
   
Ein verrückter Tag! Zum Teil war die Strecke so steil, dass die Anhänger bei Steigungen zu zweit gestossen werden mussten.
   
... und das kann passieren, wenn man nicht aufhört die lieben Lehrer zu ärgern.
   
Nach einer Fahrt durch Bern, einem Besuch von Thibault im Insel-Spital und einer "höllisch langen" Steigung, kamen wir am letzten Nachtplatz an.
   
Da uns wieder ein Gewitter für ca. eine halbe Stunde in die Wohnwagen trieb, assen wir an diesem Abend etwas später.
   
Etwas wehmütig stellten wir uns für ein Gruppenfoto am letzten Abend unserer VeWoWaWo07 auf. Wenn alles gut ging, würden wir morgen unser Ziel erreichen.
   
FREITAG
   
Strahlendes Wetter begrüsste uns am letzten Morgen.
   
Ein letztes Mal werden die Wagen gepackt und die Haut eingecremt
   
Wie jeden Morgen räumen wir sauber auf und ...
   
... dann fahren wir weg, Richtung Spiez.
   
Bei Münsingen überqueren wir die Aare und machen anschliessend Mittagsrast.
   
Zweitletzte Reparatur vor dem Ziel: Sturz mit Deichselbruch beim Überqueren der Geleise im Gwatt.
   
Kurz vor dem Ziel. Die letzte Steigung. Bald haben wir es geschafft!
   
Und endlich, endlich das ersehnte Ziel. Müde aber glücklich erreichen wir die NOSS um 18.15 Uhr. Wir gratulieren uns und machen uns langsam auf den Heimweg.
   
Halt, etwas haben wir noch vergessen. Schon oft haben wir unsere Leiter verwünscht und in Gedanken gewürgt.
Das muss jetzt noch nachgeholt werden.

 

Liebe VeWoWaWo-Teilnehmerinnen, liebe VeWoWaWo-Teilnehmer

Mit Ihnen waren wir nun eine Woche unterwegs. Jetzt, wo die Woche vorbei ist, sind wir uns sicher, dass wir ein Super-Team gewesen sind. Ohne dies hätten wir so manche Situation nicht geschafft. Für den Mut, den Sie bewiesen haben, als Sie sich für ein solches „gspunnenes“ Projekt mit uns zwei „struben“ Lehrkräften angemeldet haben und die Hilfsbereitschaft, die Sie in so machen Situationen zeigten, möchten wir Ihnen ganz herzlich danken.

Dank Ihnen wird uns diese Projektwoche noch lange in guter Erinnerung bleiben.

Christoph Affolter und Matthias Saner

 

Wir danken:

Familie Rentsch, Reinmann, Schmocker und Streit für ihre Bereitschaft uns auf ihrem Land unentgeltlich übernachten zu lassen. Sie haben uns auch viele Dinge zur Verfügung gestellt, was nicht selbstverständlich ist.

Allen Sponsoren. Dank ihnen entstanden uns für den Bau der Velowohnwagen keine Kosten.

Frau Müller aus Zuchwil, welche diverse Autofahrer, welche uns anmotzten, auf ihre "schwarze Liste" der blöden Autofahrer setzte und uns ermutigte nicht auf solche .... zu achten.

Einer netten Frau aus Belp, welche uns spontan ein "Zwänzgernötli" in die Hände drückte, damit wir uns damit etwas zum Trinken kaufen können.

Allen Eltern und Grosseltern, Frau Jung und Frau Stämpfli, welche uns mit viel süssen Überraschungen den Blutzuckerspiegel und die Laune anhoben.

Dem Schulhausabwart von Schüpfen, welcher uns spontan am Wegrand für eine Dusche in sein Schulhaus einladen wollte.

Karin Bachmann, welche uns am ersten Abend "von Ferne" mit feinen Süssigkeiten überraschte.

Dr. med. Adrian Eggenberger, unserem "Teamarzt", welcher uns mehr medizinisch betreuen musste, als uns lieb war.

All den "Lebensrettern", welche uns ungefragt mit Wasser und anderen Getränken versorgten, wenn wir mit hochroten Köpfen am Strassenrand verschnaufen mussten.

Und den vielen Autofahrern, Joggern, Reitern und Passanten, welche uns immer wieder durch Zurufe oder aufmunternde Zeichen Mut machten und uns zu unserem Vorhaben gratulierten.